Donnerstag, 20. November 2014

What Children need! - Was Kinder brauchen!


Heute ist es soweit, heute wird die UN-Kinderrechtskonvention 25 Jahre alt. Wir haben ihr zu Ehren ein Gemeinschaftsprojekt zwischen indischen und deutschen Kindern gestartet. Das Ergebnis ist eine Ausstellung in Indien mit Bildern deutscher Kinder und in Deutschland mit Bildern indischer Kinder. Im Folgenden könnt ihr jetzt unsere Ausstellung schon Mal online besuchen. Und da zu einer ordentlichen Ausstellung immer einleitende Worte gehören, könnt ihr im Folgenden zunächst unser Vorwort lesen. Danach freuen wir uns euch die Kunstwerke unserer Kinder dann in der Galerie unseres Blogs präsentieren zu können.



What Children need! - Was Kinder brauchen!

Die UN-Kinderrechtskonvention wird 25 Jahre
Deutschland und Indien tauschen sich aus



Hallo zu unserer Ausstellung,


hier, direkt vor euch, seht ihr Bilder, die von indischen Kindern gemalt wurden. Diese Kinder wohnen in Kinderheimen, in einem kleinen Dorf oder in einer Kleinstadt im Süden des Landes. Anlass der Ausstellung ist der 25. Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention, die  am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen wurde. Den indischen und deutschen Kindern in Kindergärten und Schulen wurde dieselbe Frage gestellt:

Was brauchst du, damit es dir gut geht?

In Deutschland und Indien haben sich Kinder mit ihren jeweiligen Lehrern oder uns Freiwilligen der Karl Kübel-Stiftung über Kinderrechte unterhalten, bevor sie anfingen diese Bilder zu malen.
Zum Einstieg erklärten wir ihnen, welche Kinderrechte sie, laut der UN-Kinderrechtskonvention haben.

Jedes Kind hat, laut dieser Konvention, beispielsweise das Recht auf einen Namen, auf eine Staatsangehörigkeit, auf Essen, auf Trinken, auf Freizeit, auf ein umsorgtes Heranwachsen und auf vieles mehr. Sie haben also genau über dasselbe nachgedacht - 6.000 km entfernt voneinander! Während sie darüber nachdachten, war bei ihnen ganz unterschiedliches Wetter, sie trugen unterschiedliche Kleidung, unterhielten sich beim Malen in unterschiedlichen Sprachen und sind in unterschiedlichen Kulturkreisen aufgewachsen. Sie unterhielten sich aber über Kinderrechte, weil für jedes Kind der Welt genau die gleichen Rechte gelten.

Bilder der Kinder aus Indien sind nun in Deutschland zu sehen. Umgekehrt sind Bilder deutscher Kinder nach Indien gesendet worden. Unsere Kinder und Erwachsene hier im Kinderheim sehen, so wie ihr gerade, welche Dinge Kinder in Deutschland „brauchen“, damit es ihnen gut geht. Sie können nun, ebenso wie ihr heute, vergleichen, ob die Gleichaltrigen in beiden Ländern ähnliches benötigen, damit es ihnen gut geht oder vielleicht etwas ganz anderes.

Falls ihr mitgemacht habt - habt ihr Ähnliches gemalt? Falls ihr nur Betrachter seid - Was geht euch durch den Kopf? Findet ihr es total merkwürdig, was die indischen Kinder gemalt haben? Denkt mal darüber nach. Was glaubt ihr was ein indisches Kind vielleicht eher braucht? Was sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten? Und woher könnte das kommen?

Mit diesen Bildern werden Brücken geschlagen: Kinder aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen und sozialen Umständen machen sich Gedanken zu ein und demselben Thema, das sie alle betrifft und setzen dieses in einer Sprache um, die sie alle verstehen: Das Malen. Zum Brückenschlagen gehört auch, dass sich Kinder und Erwachsene aus diesen unterschiedlichen Kulturkreisen und sozialen Umständen die Ausstellung anschauen und über sie nachdenken.

Wenn unser Freiwilligendienst beendet ist, werden wir die Bilder vereinen. Dann wird ein deutsches Bild neben einem Indischen hängen.
Darauf freuen wir uns schon!

Viel Spaß bei der Ausstellung wünschen wir euch!
Franziska Bader und Jule Gerleit


Als wir in unserem Kinderheim die Frage gestellt haben: „Was braucht ihr, damit es euch gut geht?“, antwortete ein Kind, wie aus der Pistole geschossen, „kuschi“, das bedeutet „glücklich sein“, und als wir nachhakten, wann es denn genau glücklich wäre meinte es simpel „dina, dina“, was „tagtäglich“ bedeutet. Leider kann man Gefühle malerisch nur schwer festhalten.


Deepa (5th standard):        "Left hand side you see an eating place for birds. Next to it is a house, in front of it is a painting, this is tradition here. I want to have a home. Next is a kitchen. Everyone needs to eat. Next is a school, I like what I learn there. Also I drew water and a child with a pink wastebin. I like cleaned places."

Hier koennt ihr die Bilder der Kinder aus Prachodana als Online-Ausstellung ansehen.


Die eigentlichen Ausstellungen in Deutschland und Indien haben ihre Türen noch nicht geöffnet, zwischen Deutschland und Indien liegt einfach doch zu viel Land, Wasser und Berg. Wir werden euch hier auf unserem Blog über die jeweiligen Ausstellungszeiten und -orte informieren. In diesen Ausstellungen werden nicht nur Bilder aus Prachodana sondern auch aus den anderen Projekten zu sehen sein. Es lohnt sich also auf jeden Fall vorbei zuschauen!



Das Projekt What Children need! - Was Kinder brauchen!“ wurde initiiert von Franziska Bader und Jule Gerleit.

Wir sind beide Freiwillige der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie (KKS) mit Sitz in Bensheim und gerade für acht Monate in Hassan, Südindien. Dort leben und arbeiten wir in „Prachodana Center for Social Service“. Da uns aus Deutschland so viel Bereitschaft zum Mitmachen entgegengekommen ist, machen neben unseren Kindern in Prachodana auch noch Kindergruppen anderer Projekt der KKS in Indien mit.

Darunter sind:
  • Florian Trabold und Manuel Simon bei der Organisation VOSARD mit ihren drei Englischklassen der St. Thomas Schule
  • Nena Seitz und Charlotte Koppe bei PDS (Peermade Development Society) mit ihren Mädels vom Narajeevan Tribal Hostel
  • Alena Jahns und Julia-Andrea Kast bei Vikasana Organisation for Education & Social Development mit ihren Kindern aus dem gleichnamigen Kinderheim
  • Anabell Gutfrics und Lea West bei Peace Trust (SPSC) mit ihren Mädchen aus dem Tuition Center Periyathumbur
  • Elisabeth Reiche und Eva Maria Lang bei REAL mit den Kindern ihrer Tuition Classes
  • Nora Freudenberg und Amelie Bollmann bei GSHEC (Good Shepherd Health and Education Centre)

In Deutschland haben mitgemacht:

  • Gymnasium Penzberg unter der Leitung von Frau Melanie Hofmeister, Herrn Fabian Schleicher-Hofmeister und Frau Scharf
  • Realschule Weißenhorn mit freundlicher Unterstützung von Frau Susette Christensen 
  • Private Montessorischule Weißenhorn mit der Klasse von Frau Veronika Krist
  • Evangelisches Montessori Kinderhaus Weißenhorn mit Hilfe von Frau Petra Wiest

Wir wollen sowohl an die indischen Organisationen und an deren Freiwillige als auch an die deutschen Einrichtung ein ganz großes, dickes Danke aussprechen! Wir finden es toll, dass sie alle so begeistert mitgemacht haben und sich so viel Zeit genommen haben. Es freut uns, dass so Vielen das Thema Kinderrechte am Herzen zu liegen scheint.




Für Reaktionen, Anregungen, Kritik sind wir offen und dankbar: Kommentiert einfach.

2 Kommentare:

  1. Euer Projekt hat mich sehr, sehr beeindruckt und mit grosser Neugier habe ich mir die Bilder online angesehen. In die reale Ausstellung hier in Penzberg werde ich in jedem Fall gehen. Grosses Kompliment an die beiden Initiatoren - und wieder ist Indien ein Stueck naeher gerueckt. Heike.

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  2. ....am liebsten möchte man noch mehr Bilder sehen! Es ist eine so wunderbare Idee! Auch die Fotos der Kinder, die diese gemalt haben und der Text jeweils dazu! Gruß, Heike

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